Rechts sehen Sie das Titelblatt der ZTV-Baumpflege. Es handelt sich dabei um eine 68-seitige Broschüre im DIN-A5-Format. Sie hat die ISBN-Nr. 3-934484-60-3 und ist zu beziehen von der Forschungsgesellschaft Landschaftsentwicklung Landschaftsbau e.V. - FLL , Colmantstraße 32, 53115 Bonn. In diese Broschüre können Sie auch bei der BiTS Einsicht nehmen. Rechts neben dem Titelblatt finden Sie eine Übersichtsgraphik, die die verschiedenen Teile eines Baumes zeigt und benennt. Sie können die Graphiken jeweils anklicken, um sie vergrößert zu sehen. Wir geben die Graphiken mit freundlicher Genehmigung der FLL wieder, über deren weitere Publikationen zum Thema Landschaftsentwicklung / Landschaftsbau Sie sich ebenfalls auf der Homepage der FLL informieren können. ZTV_Titel
ZTV_Baum


Um Ihnen einen Eindurck vom Inhalt dieser Broschüre zu vermitteln, haben wir im folgenden ebenfalls mit freundlicher Genehmigung der FLL das Vorwort und den Abschnitt über die Ziele der ZTV-Baumpflege wiedergegeben.



Vorwort

Der Begriff «Baumpfiege» steht für das Bemühen, mit vegetationstechnischen Hilfs- und Schutzmaßnahmen die Entwicklung von Bäumen zu fördern und deren Erhalt zu sichern.

Baumpflegearbeiten erfordern ein hohes Maß an praktischer Erfahrung und ein fundiertes Fachwissen. Ihre Vorbereitung und Ausführung sollten deshalb nur von geschulten Fachkräften vorgenommen werden. Die Mehrzahl der Baumschäden wäre vermeidbar, wenn die Bäume regelmäßig gepflegt und ihre Lebensräume besser als bisher geschützt würden.

Wichtig erscheint, auf die begrenzten Möglichkeiten der Baumpflege zu verweisen. Schlechte Standortbedingungen, Überalterung und hoher Schädigungsgrad begrenzen die Möglichkeiten der Baumpfiege ebenso wie eine nicht mehr zu aktivierende Vitalität des Baumes. Dies und die Tatsache, daß ein Baum von Natur aus nur eine befristete Lebenszeit hat und diese nicht beliebig mit technischen Mitteln verlängert werden kann, muß bei den Pflegeentscheidungen berücksichtigt werden.

Es gilt deshalb auch bei der Anwendung der «ZTV-Baumpflege», zunächst das biologisch Notwendige und Vertretbare zu ermitteln. Die Hinweise, Richtlinien und Vorschriften der «ZTV-Baumpflege» wurden in diesem Sinne formuliert.

Die vorliegende Ausgabe ersetzt die Ausgabe 1993. Sie entspricht dem aktuellen Stand der Wissenschaft und den Erfahrungen der Praxis, so daß sie als «anerkannte Regel der Technik» im Sinne der Verdingungsordnung für Bauleistungen (VOB) angesehen werden kann.

Den Mitgliedern des Regelwerk-Ausschusses und des Arbeitskreises ZTV-Baumpfiege der FLL sowie den beteiligten Sonderfachleuten sei für ihre Mitarbeit und ihr Engagement um die Weiterentwicklung der Baumpflege herzlich gedankt.

Bonn, im Oktober 2001

Prof. Alfons Elfgang
Leiter RWA ZTV-Baumpflege
Prof. Albert Schmidt
Präsident FLL



Ziele der Baumpflege

Ziele der Baumpflege sind möglichst vitale und gesunde sowie verkehrssichere Bäume.

Dies setzt ein ausreichend bemessenes, geschütztes und ökologisch funktionsgerechtes Baumumfeld voraus.

In bebauten Gebieten und im Nahbereich von Straßen sind Bäume besonders gefährdet. Sie weisen häufig geringe Vitalltät auf, die vielfältige Ursachen haben kann (z.B. mechanische Beschädigungen, Bodenverdichtungen und Versiegelung sowie ihre Auswirkungen, Immissionen, Ab- und Aufgrabungen sowie Auffüllungen im Wurzelbereich, nicht standortgemäße Arten- und Sortenwahl, Fehler bei der Anzucht, Pflanzung oder Pflege sowie sonstigen vorangegangenen unzureichenden unsachgemäßen und/oder schädigenden Maßnahmen, Folgen des Winterdienstes). Hier muß im Einzelfall geprüft werden, ob durch Baumpflegemaßnahmen Abhilfe geschaffen werden kann. Bei mangelnder Verkehrssicherheit sind geeignete Maßnahmen unerläßlich.

Die Vitalität des Baumes hängt weitgehend von einer ungehinderten Entwicklung der ober- und unterirdischen Baumteile und ihrer Aktivität ab. Sie wird entscheidend von der Durchlüftung des Bodens, der pflanzenverfügbaren Bodenfeuchte und der Nährstoffversorgung beeinflußt. Sind diese unzureichend, müssen erfordeniche Maßnahmen insbesondere zur Baumumfeldverbesserung durchgeführt werden. Die Bewertung der Vitalität bedarf besonderer Erfahrung, die auf langfristiger Beobachtung und Beurteilung von Baum, Boden und Umfeld sowie deren Wechselwirkungen beruht.